Aus Strafe will Mutter über meine berufliche Zukunft bestimmen
Hallo liebes Team.
ich habe ein starkes Problem mit meiner Mutter. Sie ist alleinerziehend, deswegen kann ich mich auch nicht davon drücken, ihr Fragen zu stellen. Jedenfalls schreit sie mich durchgehend an, beschimpft mich als Bitch und Mistststück ...(bin fast 14)
Egal was ich mache, ich mach es in ihren Augen falsch. Sie schlägt mich auch regelmäßig. Ihr ist es egal, wie ich mich dabei fühle. Ich habe leider nicht die Möglichkeit, bei meinem Vater zu leben, da er 1000 km von hier weg lebt und nur Wochenends daheim ist.
Meine Mutter hasst mich eben. Manchmal frage ich mich, warum sie mich nicht von klein auf weggegeben hat? Schließlich hatte sie noch meinen Zwillingsbruder, den sie über alles liebt. Ich weiss nicht, warum sie mich so hasst. Ich war zwischenzeitig wegen Kindeswohlgefährdung in einer Pflegefamilie. Von dort aus musste ich aber ein halbes Jahr später wieder zu meiner Mutter. Das schlimme ist, mein Bruder ist genauso wie meine Mutter: Mobbt mich, schlägt mich, das ganze Programm eben. Ich weiss nicht was ich tun will, denn wenn ich erneut in eine Pflegefamilie gehen würde (freiwillig), würde sie den Kontakt vollkommen abbrechen, sagt sie. Und dass glaube ich auch. Gestern hatte ich, wie fast jeden Tag, wieder eine Situation. Ich wollte über meine berufliche Zukunft reden und habe ihr einen Vorschlag gemacht, wie ich es will.
Sie will jedoch aus Strafe (sagte sie selber), dass jch noch unnötig ein Jahr Schule mache, bevor ich nach einer 2-jährigen-Berufsschule dann meine Ausbildung anfange. Dieses eine Jahr ist vollkommen unnötig und meine Frage ist, darf ich da selbst mitentscheiden? Ich will nicht das machen, was sie früher nicht machen konnte :-(
Ich will selbst Leben, ohne dass mir jemand vorschreibt, wie ich zu leben habe... Danke im Voraus für euren guten Rat :-(
Frage gestellt zu: Liebe, Sex und Freunde
Erziehungsberechtigte Person muss Lehrvertrag mitunterschreiben
Liebes Sorgenkind
Es ist schrecklich, wie du von deiner Mutter und deinem Bruder behandelt wirst. Die Beschimpfungen, die Schläge und dann auch noch die Drohung deiner Mutter, dass sie den Kontakt abbricht, wenn du zu einer Pflegefamilie gehst – das ist unfaires und unakzeptables Verhalten. Du fühlst dich nicht gewollt von ihr und so ist das Leben mit ihr und deinem Bruder bestimmt eine Qual.
Es ist jedoch schön, dass du weisst, was du für eine Ausbildung machen willst und du Pläne für deine Zukunft hast. Du solltest auch tun können, was dich interessiert und es ist nicht fair, wenn dir deine Mutter in deiner Lebensgestaltung im Weg steht um dich zu bestrafen. Leider muss deine Mutter aber, wenn sie das Sorgerecht hat, deinen Lehrvertrag mitunterschreiben, da du noch nicht volljährig bist. Das heisst, wenn sie so gegen dich ist, könnte sie sich einfach weigern, den Vertrag zu unterschreiben wenn du einen erhalten hast und dich sozusagen zwingen, das zu machen, was sie will. Du warst ja mal in einer Pflegefamilie und da war auch das Jugendamt eingeschaltet, da du wegen Kindeswohlgefährdung dort warst, oder? Hast du eine Ansprechperson im Jugendamt? Also gibt es dort jemanden, wohin du dich wenden könntest? Dann würde ich dir vorschlagen, die Sache dort anzusprechen und die können dich professionell beraten. Vielleicht könnte man das mit dem Lehrvertrag umgehen, so dass jemand vom Jugendamt oder dein Vater unterschreiben könnte. Dann könntest du beim Jugendamt auch nochmals deine gesamte Situation zu Hause ansprechen, mit den Schlägen und Beschimpfungen. Hast du dich in der Pflegefamilie wohl gefühlt? Sind die dort gut mit dir umgegangen? Vielleicht solltest du dir doch nochmals überlegen, in eine Pflegefamilie zu gehen, auch wenn deine Mutter droht, dann nicht mehr mit dir zu reden. Wenn die gut mit dir umgehen, würdest du dich in einer anderen Familie vielleicht wohler fühlen und es würde dir besser gehen, wenn du dich von den Schlägen und Beleidigungen deiner Mutter entziehen könntest.
Ich finde es toll, dass du Pläne hast und es ist verständlich, dass du dir nicht vorschreiben lassen willst, was du tun sollst.
Rebecca